ImPAct

Implementierung von Hospizkultur und Palliativkompetenz in Altenpflegeeinrichtungen der Diakonie Niedersachsen

Zwei schematisch angedeutete Figuren in Türkisblau und Magenta bilden das Logo des Projekts ImPAct.
Copyright: ImPAct/Institut für Allgemeinmedizin und Palliativmedizin/MHH

Hintergrund

Immer mehr Menschen verbringen ihre letzte Lebensphase in Altenpflegeeinrichtungen und sterben auch dort. Der Hospiz- und Palliativkultur in den Einrichtungen kommt daher große Bedeutung zu.

Deshalb hat das Diakonische Werk evangelischer Kirchen in Niedersachsen (DWiN) im Jahr 2013 damit begonnen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in seinen Einrichtungen in „Palliativer Praxis“ (40-stündiges Basis-Curriculum der Robert-Bosch-Stiftung) niedersachsenweit zu schulen.

Bis 2018 haben daran mehrere hundert Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus zehn Berufsbereichen teilgenommen (z. B. Leitung, Qualitätsmanagement, Hauswirtschaft und Küche, Pflege, Soziale Arbeit, Verwaltung, Ergotherapie).


Ziele

Das Institut für Allgemeinmedizin und Palliativmedizin (Arbeitsgruppe Palliativversorgung) führt eine trägerunabhängige Begleitforschung zur Evaluation der Schulungsmaßnahmen durch. Untersucht werden:

  • Praxiswirksamkeit und Nachhaltigkeit des qualifikationsbezogenen Ansatzes,
  • Sinnhaftigkeit einer Verstetigung des Qualifikationsprogramms
  • Übertragbarkeit des Ansatzes auf andere Einrichtungen bzw. Trägerinstitutionen. 

Ziel ist die Formulierung übergreifender Handlungsempfehlungen für eine nachhaltige Etablierung von Hospizkultur und Palliativkompetenz in Einrichtungen der stationären Altenpflege. Im Rahmen dessen sollen Standards für bewohner- und mitarbeiterbezogene Qualitätsmerkmale auf Organisations- (Organisation, Struktur, Personal) und konzeptioneller Ebene (inhaltliche Eckpunkte palliativer Versorgung) erarbeitet werden.

 

Publikationen

  • Abschließender ImPAct-Endbericht, Juli 2022
  • Walther W, Müller-Mundt G, Wiese B, Schneider N, Stiel S. Providing palliative care for residents in LTC facilities: an analysis of routine data of LTC facilities in Lower Saxony, Germany. BMC Palliat Care. 2022; 21: 111 (BMC Palliat Care)

  • Walther W, Stiel S, Schneider N, Müller-Mundt G. Versorgung von Menschen am Lebensende in Altenpflegeeinrichtungen in Niedersachsen – Eine quantitative Befragung von Angehörigen. Z Palliativmed. 2022; 23(02): 96–104 (Z Palliativmed)
Balkendiagramme liegen auf einem Tisch und werden bearbeitet.
Copyright: kuprevich - stock.adobe.comInstitut für Allgemeinmedizin und Palliativmedizin/MHH

Methoden

Die Prozess- und Ergebnisevaluation erfolgt mittels quantitativer und qualitativer Methoden der Versorgungsforschung (Methoden-Mix). Die Evaluationsstudie gliedert sich in drei Hauptphasen.

Phase 1: Trägerweite (retrospektive) Ist-Analyse

Ermittlung der Rahmenbedingungen der Umsetzung der Hospiz- und Palliativversorgung und Stand der Integration der Hospizkultur mittels schriftlicher Befragung der Einrichtungsleitungen, Mitarbeitenden und ausgewählter Angehöriger verstorbener Bewohner und Bewohnerinnen

Phase 2: Qualitative Fallstudien in ausgewählten Einrichtungen

Exemplarische Ermittlung von förderlichen und hemmenden Faktoren der Implementierung von Hospizkultur und Palliativkompetenz in sechs ausgewählten Altenpflegeeinrichtungen mittels qualitativer Leitfadeninterviews sowie Gruppendiskussionen auf Wohnbereichsebene

Phase 3: Synopse der Ergebnisse

Zusammenführende Aufbereitung der Ergebnisse und Durchführung eines Expertenplenums zur kritischen Reflexion der zentralen Schlussfolgerungen; anschließende Entwicklung von Handlungsempfehlungen für eine „gute palliative Versorgung“

 

Förderung

Das Projekt wird gefördert durch den GKV Spitzenverband im Rahmen des Modellprogramms zur Weiterentwicklung der Pflegeversicherung gemäß § 8 Abs. 3 SGB XI. Projektnehmer ist das Diakonische Werk evangelischer Kirchen in Niedersachsen e.V. (DWiN).


Der Förderzeitraum ist vom 01.08.2019 bis 30.04.2022.

 


Ausschnitt einer Veranstaltungsankündigung. In weißen Buchstaben auf waldgrünem Hintergrund steht: „Palliative Versorgung in der Altenpflege“. In grünen Buchstaben auf weißen Hintergrund steht: „Montag, 19. Oktober 2020.“
Copyright: Zentrum für Gesundheitsethik an der Evangelischen Akademie Loccum

Palliative Versorgung in der Altenpflege: Tagungsbericht 2020

Für immer mehr ältere Menschen sind Einrichtungen der Altenhilfe Lebens- und auch Sterbeort. Den besonderen praktischen und ethischen Herausforderungen der Begleitung von Bewohnerinnen und Bewohnern in der letzten Lebensphase und ihrer Angehörigen widmete sich die Hybridtagung am 19. Oktober 2020 mit über 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus Praxis und Forschung.

Sie wurde unter Federführung des Zentrums für Gesundheitsethik (ZfG) an der Ev. Akademie Loccum in Hannover in Kooperation mit der Landesvertretung Niedersachsen Bremen der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP) und dem Institut für Allgemeinmedizin und Palliativmedizin der Medizinischen Hochschule (MHH) durchgeführt. Von der AG Palliativversorgung des Instituts wurden von Wenke Walther erste Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitforschung des Modellprojekts der Diakonie Niedersachen „Implementation von Palliativkompetenz und Hospizkultur in stationären Einrichtungen (ImPAct)“ zur Diskussion gestellt.


Lageplan der MHH
Copyright: MHH

ImPAct – Kontakt

ImPAct – Team:

Dr. Gabriele Müller-Mundt (Projektleitung)

Tel.: +49 511 532-35573

E-Mail: mueller-mundt.gabriele@mh-hannover.de

 

Dr. Wenke Walther (Wissenschaftliche Mitarbeiterin)

Tel.: +49 511 532-8091

E-Mail: walther.wenke@mh-hannover.de

 

Anschrift:

Medizinische Hochschule Hannover

Institut für Allgemeinmedizin und Palliativmedizin

Carl-Neuberg-Straße 1

30625 Hannover