Lehre

Vorwarnung: Auf dieser Seite ist diskriminierende Sprache zu lesen

Es werden explizit Rassismus, Sexismus, Queerfeindlichkeit und weitere menschenfeindliche Haltungen in den uns eingesendeten Zitaten reproduziert. 

Kommentar:

Wir befinden uns im Prozess und internen Diskurs über das Dilemma zwischen Sichtbarmachen und Reproduzieren stark menschenfeindlicher Aussagen im Kontext des Gesundheitswesens.  Wir wollen nicht verschweigen, was immer wieder passiert. Auf der anderen Seite sind viele der Beispiele auch schwer zu ertragen und das Lesen kann retraumatisieren.

Eine endgültige Lösung haben wir noch nicht gefunden. Aktuell entscheiden wir uns noch für das (z.T. zensierte) Sichtbarmachen der meisten Einsendungen auf dieser Seite, auf Instagram versuchen wir Reproduktion noch expliziter zu vermeiden.

Bitte passt gut auf euch auf, und entscheidet euch bewusst für das Lesen der kommenden Seiten.  Wenn während des Lesens starke Gefühle entstehen,  hilft es vielleicht, aufkommenden Gedanken mit Freund*innen zu besprechen. Sehr gerne könnt ihr uns auch eine Email an sayit@mhh-asta.de schreiben, auch wenn ihr Gedanken zum o.g. Dilemma teilen mögt. Wir melden uns bei euch und stehen auch sehr gerne für ein persönliches Gespräch zur Verfügung.

Weitere Hilfeangebote findet ihr hier.

 

Zitatesammlung

  • Während meiner Famulatur in einer Gynäkologie fordert mich der Oberarzt auf, die unter Narkose stehende Patientin vaginal zu untersuchen. Man könne nie besser üben, als wenn die Patientin bereits schlafe. Wie kann ich mit meinem Gewissen vereinbaren, die Patientin ohne ihr Einverständnis zu Übungszwecken vaginal zu untersuchen?
  • Ein Dozent beginnt während der Vorlesung sein Beispiel mit: "Also eine Nebenwirkung des Medikaments ist Kaufrausch. Ich habe bei meiner Frau nachgefragt wie viel Paar Schuhe bei einer Frau denn normal sind, damit wir mal einen Anhaltspunkt dafür haben ab wann das Kaufverhalten pathologisch ist. Das ist bei Frauen ja schwierig zu beurteilen."
  • Der Chefarzt einer chirurgischen Abteilung kommt zum Studierendenunterricht. Die Gruppe besteht ausschließlich aus männlichen Medizinstudenten. Er schaut in die Runde und sagt: "Endlich mal wieder eine echte Männerrunde."
  • In einem Seminar erklärt die Leiterin zum Blutabnehmen: "Da kann man schon auch mal Gewalt anwenden. Männer sind ja häufig ganz schöne Mimosen."
  • In einer Vorlesung erwähnt ein Dozent die vielen Möglichkeiten, an der MHH bereits während des Studiums ins Ausland zu gehen. Ich spreche ihn nach der Vorlesung an, welche Möglichkeiten es konkret in den vorklinischen Semestern gibt. Er antwortet: "Das ist vor allem in der Forschung möglich. Ich kann mich ja bei Ihnen melden, wenn sich aus Amerika jemand meldet und sagt, dass sie eine blonde, junge Forscherin brauchen."
  • Im Praktikum wurden die Namen wie immer vorgelesen. Als mein Name falsch ausgesprochen wurde, habe ich den*die Projektleiter*in korrigiert. Er*sie hat sofort geantwortet, dass er*sie nicht immer genug Zeit habe, den Studenten zuerst anzugucken, bevor er*sie den Namen ausspricht. (Ich sehe nicht  deutsch aus.)
  • In einer Vorlesung saßen zufällig Frauen und Männer größtenteils getrennt, sodass sich auf der einen Seite des Hörsaals hauptsächlich Frauen und auf der anderen Seite hauptsächlich Männer befanden. Der Dozent wandte sich dann an die hauptsächlich männlichen Studierenden und sagte: " Ja interessant für die Herren hier sind auch die zahlreichen Chefarzt Stellen bei uns, die Frauen wollen ja eh irgendwann Kinder bekommen, das ist ja einfach so" (dabei schaute er dann einmal lachend auf die andere Seite des Hörsaals). Dann berichtete er ausführlich wie sich die Männer in diese Positionen bringen könnten. 
Blaugrüner Schriftzug: SAY IT!