Aufbau des Studiengangs

Der Master-Studiengang basiert im Kern auf den drei Säulen Zell- und Molekularbiologie, Infektionsbiologie und Pathophysiologie/Pharmakologie:

  • Die Säule Zell- und Molekularbiologie vermittelt vertiefende Kenntnisse in den Modulen Zellbiologie und Molekularbiologie sowie in der Humangenetik in Verbindung mit einem breiten Spektrum moderner Forschungsmethoden, die eine Basis für die meisten Forschungsrichtungen im Bereich der Biomedizin bilden.
  • Die Säule Infektionsbiologie umfasst die Module Immunologie, Mikrobiologie und Virologie. Auch hier werden Kenntnisse auf fortgeschrittenem Niveau vermittelt sowie ein Methodenspektrum, das den Zugang zu vielen Bereichen aktueller biomedizinischer Forschung eröffnet.
  • Die Säule Pathophysiologie/Pharmakologie besteht aus den Modulen Physiologie/Pathophysiologie und Pharmakologie/Toxikologie. Sie enthält paradigmatisch auch Inhalte der klinischen Medizin, schlägt damit die Brücke zwischen biologischen Grundlagenfächern und Klinik und ermöglicht ein tieferes Verständnis für die medizinische Relevanz wissenschaftlicher Fragestellungen. Hier werden zusätzlich zu zellulären Mechanismen und Methoden auch systemische Aspekte und Methoden der Physiologie und Pharmakologie vermittelt.

Hinzu kommen folgende weitere Module:

  • Modul Verantwortung in der Biomedizin mit den drei Modulteilen Gentechnische Sicherheit, Versuchstierkunde (in diesen beiden Fächern werden Umgangsgenehmigungen erworben) und Biomedizinische Ethik (2. Semester, 6 LP)
  • Wahlpflichtmodul I & II: die Studierenden können wählen zwischen (derzeit) den Modulen Medizinische Mikrobiologie, Biomembranes, Einführung in die Biochemie der Signalübertragung und -verarbeitung, Organogenese und Regeneration, Stammzellbiologie und Tissue Engineering, Experimentelle Hämatologie, Transplantationsimmunologie, Molekulare Pathologie, Spezielle Immunologie, Tumorbiologie, Glycobiology in Health and Disease sowie Molekulare Regulation im Skelettmuskel und Herz (2. Semester, 2x5 LP)
  • Modul Biostatistik, Omics-Techniken und Big Data (3. Semester, 5 LP)
  • Laborpraktikum I und II: zwei sechswöchige ganztägige Forschungspraktika jeweils in einem Labor der MHH (auch extern möglich) (3. Semester, je 10 LP). Es werden individuell betreute kleine Forschungsprojekte durchgeführt.
  • Masterarbeit in Form eines eigenständigen umrissenen Forschungsprojekts in einem Forschungslabor der MHH (auch extern möglich) mit Vorbereitungskurs in Scientific Writing und Abschluss mit schriftlicher Masterarbeit und mündlichem Kolloquium (gesamtes 4. Semester, 30 LP)

Ziele des Studiengangs

Im Masterstudiengang Biomedizin werden die Kompetenzen wissenschaftlicher Denk-, Arbeits- und Vorgehensweisen aus einem ersten erfolgreich abgeschlossenen Bachelorstudium erweitert und vertieft.

Neben der Vermittlung des notwendigen Fachwissens steht die Förderung von praktischen Kompetenzen im 4-semestrigen Studiengang im Vordergrund. Hierbei ist die Fähigkeit zu planen, zu entdecken, zu beobachten, zu dokumentieren, Aussagen kritisch zu bewerten sowie Arbeitshypothesen zu formulieren ein wichtiges Ziel des Studiengangs. Auch das Erschließen wissenschaftlicher Informationsquellen und das kritische Hinterfragen, um die Informationen ggf. in Diskussionen über gesellschaftsrelevante Themen einzubringen, wird trainiert. Die erworbenen Kenntnisse und Erfahrungen sollen die Studierenden in die Lage versetzen, eine selbstbestimmte Haltung gegenüber persönlichen, politischen und wirtschaftlichen Entscheidungsprozessen einzunehmen, ganz besonders im Berufsalltag.

Weitere Ziele sind neben der Erweiterung der Methoden- und Sozialkompetenz die Erhöhung von Leistungsbereitschaft und Selbstorganisation unserer Studierenden.

Durch experimentell ausgerichtete Wahlpflichtmodule, zwei sechswöchige Laborpraktika und die Anfertigung der Masterarbeit wird ab dem zweiten Semester eine wissenschaftliche Spezialisierung erreicht. Während der Masterarbeit selbst wird nachgewiesen, dass innerhalb einer festgesetzten Frist (sechs Monate) ein Problem unter Anleitung mit wissenschaftlichen Methoden bearbeitet werden kann.

Das Studium mit dem Abschluss „Master of Science“ (M.Sc.) bereitet unter anderem auf eine Tätigkeit als Wissenschaftler/in in Forschungsreinrichtungen oder als Fachkraft in (Forschungs-)Unternehmen, biotechnologisch/klinischen Laboratorien oder staatlichen Behörden vor. Der Studiengang bildet die Grundlage für weiterführende selbstständige Forschungsarbeiten/Promotionen (auch in internationalen Promotionsprogrammen) oder für eine Berufstätigkeit in der Industrie.